Wasser ist Leben und das gilt sowohl für uns Menschen als auch für die gesamte Natur. Ungefähr zwei bis drei Liter Wasser sollten wir täglich trinken. Viele Menschen möchten gesundes Wasser trinken und besorgen sich kistenweise Mineralwasser. Anderen filtern ihr Leitungswasser oder nutzen einen Wassersprudler. Wieder andere trinken einfach Leitungswasser pur. Was müssen wir beachten, wenn wir klimaschonend und nachhaltig Wasser trinken möchten?
CO2-Fußabdruck von Leitungswasser und Mineralwasser
Am nachhaltigsten ist natürlich Trinkwasser aus der Leitung. Der CO2-Fußabdruck ist bei der Förderung und Aufbereitung von Leitungswasser und Mineralwasser ungefähr gleich groß. Den Unterschied beim CO2-Fußabdruck des Wassers machen vor allem die Distribution und Verpackung des Mineralwassers. Leitungswasser kommt ohne energieintensive Transportwege und Verpackungen aus und spart damit im Vergleich zu Mineralwasser viel CO2. Durchschnittlich kommt Mineralwasser auf ca. 203 Gramm CO2 pro Liter und Leitungswasser auf 0,35 Gramm CO2. Aber aufgepasst: Bei den Transportwegen und Verpackungen von Mineralwasser gibt es große Unterschiede. Deshalb lohnt es sich besonders, bei Mineralwasser darauf zu achten, dass es regional und in Mehrwegflaschen abgefüllt ist. So verringert sich auch bei Mineralwasser der CO2-Fußabdruck.
Regionales Mineralwasser
In Deutschland gibt es über 200 Mineralbrunnen mit weit über 500 Sorten Mineralwasser. Es gibt also eigentlich immer ausreichend hochwertiges Mineralwasser, das keine langen Transportwege gehen muss. Mineralwasser aus der Region aus Mehrwegflaschen ist also vergleichsweise die nachhaltigere Alternative. Durch die kürzeren Wege ist dabei die Mehrwegflasche aus Glas die beste Alternative für das Klima, da die Flasche bis zu 50 Mal wiederverwendet werden kann. Eine Mehrwegflasche aus PET-Plastik kann nur ca. 25 Mal wiederverwendet werden und schneidet somit bei regionalem Mineralwasser schlechter ab. Ganz anders kann es aussehen bei Mineralwasser aus dem Ausland: Hier könnte die PET-Flasche die bessere Alternative sein, weil sie weniger wiegt und für den Transport leichter ist. Allerdings sollten Sie der Umwelt zuliebe besser ganz auf Mineralwasser von weiter weg verzichten.
Qualität von Leitungswasser
In Deutschland wird das Leitungswasser sehr streng kontrolliert und ist von hoher Qualität, in der Regel können Sie es also bedenkenlos trinken. Auch Leitungswasser enthält übrigens Mineralien. Eigene Trinkwasserfilter sind eigentlich meistens unnötig, um Schadstoffe zu entfernen. Das Leitungswasser wird von den Wasserwerken schon gut gefiltert. Wer an der Wasserqualität zuhause zweifelt, kann das Leitungswasser testen lassen. Manche Wasserwerke bieten selber an, das Leitungswasser auf Schadstoffe zu prüfen.
Wasserfilter
Wer zum Enthärten oder aus anderen Gründen einen Wasserfilter benutzt, sollte darauf achten, den Filter regelmäßig zu reinigen. Anders kann der Filter verkeimen, was zur Folge hat, dass das Wasser möglicherweise ungesünder ist als vorher. Wasserfilter müssen auch hergestellt und ausgewechselt werden. Nachhaltiger und günstiger ist es also, wo es nicht nötig ist, auf Wasserfilter gänzlich zu verzichten. Im Vergleich zu Mineralwasser aus dem Ausland oder aus Einwegpackungen kann allerdings Trinkwasser aus einem Wasserfilter dann doch die nachhaltigere Alternative sein.
Heimsprudeln mit eigenem Wassersprudler
Eine alternative zu Mineralwasser mit Sprudel kann der Wassersprudler sein. Ein Sprudelgerät kann Verpackungen und Transportwege sparen, lohnt sich für die Umwelt aber auch erst, wenn sehr regelmäßig Sprudelwasser getrunken wird und der Wassersprudler den täglichen Kauf von Mineralwasser ersetzt.
Wiederverwendbare nachhaltige Trinkflaschen
Um die Umwelt zu schützen und CO2 zu vermeiden, sollten Sie auf jeden Fall auf den Kauf von kleinen Wegwerf-Plastikwasserflaschen verzichten. Eine eigene, auffüllbare Trinkflasche ersetzt viele Einwegflaschen. Mit dem wiederholten Auffüllen von Einwegflaschen sollten Sie aufpassen, da dies auf Dauer gesundheitsschädigend sein kann. Am besten besorgen Sie sich einige plastikfreie, nachhaltige Trinkflaschen in verschiedenen Größen, zum Beispiel aus Edelstahl oder Glas. Die wiederverwendbaren Trinkflaschen können dann wahlweise mit Leitungswasser, Filterwasser, Sprudelwasser oder Mineralwasser abgefüllt werden. So haben Sie immer Trinkwasser dabei und sparen sich den Kauf von Wegwerf-Wasserflaschen. Eine schöne Trinkflasche für unterwegs ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern erhöht auch noch den Trinkgenuss.
Refill-Stationen für Leitungswasser unterwegs
Gerade unterwegs ist das Wasser natürlich auch mal alle. Es gibt immer mehr Orte, wo man kostenlos Wasser zapfen kann. In deutschen Städten gibt es mittlerweile über 6000 sogenannte Refill-Stationen. Cafés und Restaurants sowie Geschäfte und öffentliche Gebäude mit einem Refill-Aufkleber erlauben das kostenlose Auffüllen von Leitungswasser. Die Refill-Stationen sind auch auf einer Karte eingezeichnet und können so leicht gefunden werden. In dörflichen Regionen und auf Wanderschaft können Sie auch einfach mal ganz altmodisch bei jemandem nach Wasser fragen.
Wasser mit Geschmack als Alternative zu Limos und Säften
Es gibt viele Möglichkeiten, aus einfachem Wasser ein leckeres Sommergetränk zu zaubern. Schon einige Minze-Blätter und eine Zitronenscheibe machen aus dem Wasser ein Erfrischungsgetränk. Wenn Sie Kräuter und Obst aus dem eigenen Garten, aus Wildsammlung oder aus ökologischer Herstellung nutzen, ist dieses sogenannte „Infused Water“ nicht nur sehr gesund und lecker, sondern auch ein sehr nachhaltiges Getränk. Im Vergleich zu gekauften Säften oder Limos ist ein Wasser mit Geschmack um viele Male nachhaltiger. Vor allem wenn dazu auch plastikfreie Strohhalme benutzt werden.
Der Beitrag Nachhaltig Wasser trinken: Mineralwasser, Wassersprudler oder Filter? erschien zuerst auf Lilli Green.